Lieber Markus
Am 1. März 2010 hast du das Mesmeramt für die Pfarrkirche St. Alexander Aadorf übernommen. Du hast deinen erlernten Beruf als Bäcker/Konditor, den du während sehr vielen Jahren ausgeübt hast, an den berühmten Nagel gehängt und dich entschieden, künftig im Dienst der Kirche als Mesmer zu wirken. Du bist voller Tatendrang und Enthusiasmus nach einer Vorbereitungszeit durch deinen Vorgänger im Amt gestartet. Wir zwei haben uns noch nicht persönlich gekannt, ich war ja damals hauptberuflich Pfarrer am Kantonsspital Frauenfeld. Sagen wir es mal so, wir haben gewusst, dass es uns je gibt, und vom Sehen her konnten wir unsere Namen auch einem entsprechenden Gesicht zuordnen…
Und plötzlich war alles anders! Aufgrund der damaligen Situation, auf die ich hier nicht eingehen will, wurden wir hinsichtlich unserer Zusammenarbeit wirklich ins eiskalte Wasser geworfen. Ich erinnere mich genau, wie ich zweieinhalb Wochen nach deinem Arbeitsbeginn unvorhergesehen den Gottesdienst mit Krankensalbung des Alexanderclubs übernommen und gefeiert habe. Ich habe dir die Situation erklärt und dir auch gesagt, dass ich vermutlich länger bleiben werde. Du hast darauf zu mir gesagt: Dani, du kannst dich voll auf mich verlassen, ich gebe mein Bestes und unterstütze dich! Das war für mich in dieser schwierigen und herausfordernden Situation wunderbar und tröstlich. Ja, ich konnte mich immer und in jeder Situation auf dich verlassen und dir absolut vertrauen – und das bis heute! Dafür danke ich dir herzlich, das werde ich nie vergessen!
Du musstest als Mesmer-Newcomer, der zwar für den grossen Mesmer-Ausbildungskurs angemeldet war, ihn aber noch nicht besuchen konnte, recht schnell Verantwortung übernehmen und selbstständig werden. Und du hast das toll gemacht. Du hast sehr schnell herausgefunden, wann du mich wirklich um Hilfe oder um Rat fragen musstest, und wann du einfach selbstständig entschieden hast…
Deine Liebe zu einer schönen und stilvollen Liturgie, deine Kreativität im Schmücken der Kirche, deine kompromisslose Sauberkeit in der Kirche, in der Sakristei und im Pfarreizentrum, bei den liturgischen Geräten und Kleidern, und deine perfekte Ordnung (die Gesangbücher waren immer in strammer «militärischen Ausrichtung» geordnet) sind deine Markenzeichen! Für dich war auch sehr wichtig, dass meine Predigten und deine Dekoration zumindest für das Patrozinium und für Pfingsten gut übereinstimmen. Wir alle durften auch jedes Jahr gespannt sein, mit welchen Kirchendekorationen du uns an den Festen überraschst, vor allem in der Advents- und Weihnachtszeit. Auch die Katechetinnen durften für die Erstkommunion-Gottesdienste auf deine Hilfe und auf deine Ideen zählen. Als Silvia Zünd, die ehemalige Mesmerin in Tänikon, in Pension ging, wurdest du auch Mesmer der Klosterkirche St. Bernhard. Mit dem Team, das für die Reinigungsarbeit, für die Kirchenwäsche, für die Blumen und für den Türenschliessdienst zuständig war, hast du auch diese Arbeit mit Bravour gemeistert.
Die Ministrantinnen und Ministranten beider Kirchen lagen dir auch immer ganz fest am Herzen. Du hast dich als umsichtiger «Ministranten-Papi» um sie gekümmert, sie ausgebildet und mit ihnen für Festgottesdienste geprobt. Aber du hast mit der Ministranten-Schar auch vieles ausserhalb der Liturgie in der Kirche geplant und mit ihnen und für sie durchgeführt. Es war auch deine Idee, solche Aktivitäten gemeinsam durchzuführen. Und bei besonderen Gottesdiensten sind sie gemeinsam aufgetreten. Du warst für die Ministrantinnen und Ministranten eine sehr wichtige Bezugsperson. Sie haben dir alle von ganzem Herzen vertraut. Ich musste immer wieder schmunzeln, wenn die «Neuen» vor dem Gottesdienst Fragen hatten, so konnte nur «Herr Jud» sie beantworten, sicher nicht der Pfarrer.
Du siehst, lieber Markus, was du bei uns alles erreicht hast, wie schön deine Spuren sind und wie sie wie ein grosser und bunter Blumenstrauss in unserer Erinnerung bleiben!
Nach 15 Jahren Mesmer-Dienst bei uns, möchtest du nochmals eine neue Herausforderung annehmen. Das ist verständlich und nachvollziehbar, keine Frage! Vor allem scheint es auch – von deinem Jahrgang aus gesehen - die letzte Gelegenheit für einen Wechsel zu sein. Offiziell endet deine Anstellung bei uns am 31. Mai. Doch aufgrund der dir noch zustehenden Ferientage und Überzeitkompensation wird – sofern ich mich nicht irre – der Dienstag, 13. Mai 2025 dein letzter Arbeitstag sein.
Lieber Markus, im Namen der ganzen Pfarrei St. Aurelia Aadorf-Tänikon, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und des Kirchgemeinderates danke ich dir für alles, ganz, ganz herzlich! Mach’s gut – und für deine berufliche Zukunft als Mesmer in Bazenheid, aber auch für deine persönliche Zukunft wünsche ich dir alles Liebe und Gute und Gottes reichen Segen!
Herzlich
Dani

Verabschiedung Markus Jud

Verabschiedung Markus Jud

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Verabschiedung Markus Jud

Verabschiedung Markus Jud

Verabschiedung Markus Jud

Verabschiedung Markus Jud

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