Bild: Kurt Lichtensteiger
Bild: Kurt Lichtensteiger

 

Die Kirchgemeindeversammlung von Aadorf-Tänikon genehmigte am Montagabend einen Kredit von 2.5 Millionen Franken für den Umbau des Pfarrhauses und den Neubau eines Pavillons in Aadorf. 

AADORF – Angesichts der Kredithöhe verlangte einer der 76 anwesenden Stimmberechtigten eine geheime Abstimmung, wofür ein Viertel Jastimmen nötig gewesen wäre. Doch weil nur 16 Ja zusammenkamen, wurde offen abgestimmt. Schliesslich genehmigten 62 Kirchbürger den Kredit über 2.5 Mio. Franken. Dieser ist bestimmt für den Einbau von drei Vierzimmer-Wohnungen in das bestehende Pfarrhaus, das sich in einer Ortsbildpflegezone befindet und dem Volumenschutz unterliegt. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 1.4 Millionen Franken. Dazu kommen die Sanierung der zwei Garagen für 45'000 Franken, die «Ohnehinkosten» für die Stützmauer von 78'000 Franken und der Neubau eines Pavillons von rund 800'000 Franken. 

Dieser eingeschossige Bau auf dem westseitig gelegenen Pflanzgarten ermöglicht eine wünschbare Trennung von  der kirchlichen Nutzung und der privaten des Pfarrhauses. Bruno Gerig, Präsident der Kirchenvorsteherschaft, betonte, dass mit der angestrebten Lösung eine langfristige Perspektive im Auge behalten worden sei.

Leise Nebengeräusche

So ganz ohne kritische Fragen kam das Gesamtpaket dennoch nicht davon. Etwa dahingehend, das bestehende Pfarreizentrum den heutigen Bedürfnissen anzupassen, was Bruno Gerig allerdings als suboptimale Lösung bezeichnete. Die jährlichen Mietzinseinnahmen von 74'000 Franken aus dem Pfarrhaus, beeinträchtigt vom Glockengeläute zweier Kirchen, wurde angezweifelt. Ebenso die 1.5 Prozent gerechneten Hypothekar-Zinskosten, die längerfristig nach oben zeigen würden. Die Kirchenvorsteherschaft sei sich dessen bewusst, dass deren Kernkompetenz zwar nicht in der Verwaltung der Liegenschaften liege. Sollten jedoch die Steuereinnahmen der juristischen Personen einst wegbrechen, so sei man auf diese Einnahmen angewiesen. 

Finanzchef Hans-Peter Lorenz versicherte, dass nicht nur eine Steuerfusserhöhung unnötig sei, sondern auch die Abschreibungen und Zinskosten ohne Probleme mit dem Mietertrag finanziert werden können. 

Dann nur noch Formsache

Generell Einstimmigkeit herrschte bei den 76 Anwesenden zur Rechnung 2018. Der Ertragsüberschuss von 43'600 Franken wird fast vollständig für zusätzliche Abschreibungen auf das Pfarreisäli in Tänikon verwendet. Das Budget 2019 sieht einen Aufwand von Fr. 1.436'000 und einen Ertrag von Fr 1.461'800 vor, was zu einem Ertragsüberschuss von 25'200 Franken führt. 

Pfarrer Daniel Bachmann, in der KV mit beratender Stimme, orientierte über das Strategieseminar des Pfarreirates. Das Gemeinschaftsleben, die Jugendarbeit und Familienbetreuung standen dort im Fokus.  Dabei musste er offen lassen, wann die beiden Pfarreiräte St. Alexander und St. Bernhard dereinst fusionieren werden. Einigen abgetretenen Behördemitgliedern und einer verdienten Mitarbeitenden wurde für ihre Dienstfertigkeit gedankt, ehe sich die Pfarreiangehörigen zu einem Apéro in Foyer einfanden. 

KURT LICHTENSTEIGER

Abstimmungsprotokoll 2019