In diesem Jahr findet die Ökumenische Kampagne vom 17. Februar – 4. April 2022 statt.

Unter dem Slogan «Sehen und Handeln» schauen wir genau hin, wo Anstrengungen nötig sind für eine gesicherte und gute Ernährung für alle Menschen – weltweit. 
Wir machen auf die globalen Zusammenhänge aufmerksam, weshalb Mitmenschen in Armut, Not und unwürdigen Verhältnissen leben.
Gleichzeitig zeigen wir Möglichkeiten auf, politisch gerechtere Strukturen zu schaffen – auf internationaler, nationaler und individueller Ebene.

HEKS und Fastenaktion führen seit 1969 jährlich während der Fastenzeit eine Ökumenische Kampagne durch. Darüber hinaus führen die beiden Werke Kampagnen zu entwicklungspolitischen Themen. Seit 1994 beteiligt sich dabei auch Partner sein.

 

«Mit eigener Kraft aus Verschuldung und Abhängigkeit»

Mit dem Verlust des eigenen Stücks Land ihrer Lebensgrundlagen beraubt, fristen unzählige Adivasi und Dalits in Indien ein Dasein am Rand der Gesellschaft, in Sklaverei ähnlicher Abhängigkeit von Grossgrundbesitzern, Händlern und Geldverleihern. Um zu überleben, nehmen Adivasi und Dalits externe Kredite auf, die sie oft in Abhängigkeit, Schuldknechtschaft und Migration führen. Die Frauen leiden zusätzlich unter geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt.

Besorgniserregend ist der schrumpfende Handlungsspielraum für die Zivilgesellschaft. Medien, Aktivisten und Aktivistinnen für Menschenrechte sowie Nichtregierungsorganisationen werden immer wieder mit willkürlichen Anklagen der Staatsgefährdung gegängelt. Aktuell leidet Indien stark unter der Corona-Pandemie.

Befreiung von Schulden und langfristig gesicherte Lebensgrundlagen

Mit Unterstützung der Partnerorganisationen von Fastenaktion gründen Adivasi und Dalits Dorforganisationen und bauen gemeinsame Sparkassen auf, um in Notsituationen interne Darlehen vergeben und die Aufnahme von externen Krediten zu Wucherzinsen vermeiden zu können.

Die bewusste Rückbesinnung auf ihre spirituell religiösen und kulturellen Traditionen verleiht den Gemeinschaften enorme Kraft. Damit einher geht auch das Bewusstsein, wie wichtig der Zugang zu eigenem Land ist. Denn auf eigenen Feldern können die Familien mit traditionellen Anbaumethoden, ergänzt mit agrarökologischen Ansätzen und mit vielseitigem Saatgut, ihre Selbstversorgung sichern.

Dazu arbeiten sie auch mit den staatlichen Landwirtschaftsforschungsinstituten zusammen. Derart in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt, können Adivasi und Dalits ihre Interessen auch auf politischer Ebene vertreten und treten zu den Wahlen in die lokalen Gemeinderäte an.

(Diesjähriges Projekt der Kirchgemeinde Aadorf-Tänikon)

Link zur Kampagne