Wenn die Frauengemeinschaft zu einem interessanten Ausflug einlädt, sind stets einige Mitglieder gerne dabei. Im März war die Besichtigung der Käserei Holzhof auf dem Programm. Die Erwartungen, sie waren schon auf der Hinfahrt ein Diskussionsthema, wurden dann wesentlich übertroffen.

Otto Wartmann Senior, der jetzt noch alles leitet, begrüsste die Gruppe persönlich und führte sie in den Vortragsraum. Ein kurzer Film über den Hof gab einen ersten Eindruck, was beim Rundgang aber noch vertieft erklärt wurde. Der Gesamtbetrieb umfasst Milch- und Landwirtschaft, Schweinezucht und Schweinemast sowie eine der modernsten Biogasanlage der Schweiz. Im eigenen und in externen Hofläden, wozu auch die Chäsi Elgg zählt, werden verschiedene Käse, Milchprodukte und andere Spezialitäten angeboten. Die erfolgreiche Familiengeschichte zählt über hundert Jahre und wird immer weiter ausgebaut. Der Slogan heisst: „Was die Natur mit ihren Kreisläufen vormacht, wollen wir in unserem Betrieb möglichst gut nachbilden und so im Einklang mit der Natur arbeiten.“

So staunten die Frauen über Betriebsabläufe wie Regenwasser für die Stallreinigung und Bewässerung in grossen Zisternen auffangen, Photovoltaik- und Biogas-Anlagen für die Stromspeisung von Wärme in den Wohnungen, den Stallungen und die Käserei. Viele Vertrags-Firmen sind froh, dass sie ihre Abfallprodukte zum Betrieb der Biogas-Anlage abliefern können. Sogar noch für die Speisung des CH-Stromnetzes, besonders in den kalten Wintermonaten, ist der Holzhof in der Lage. Demgegenüber waren die Besichtigung der Käserei und der Milchwirtschaft verständnismässig viel einfacher zu verarbeiten und trotzdem sehr interessant. Auch im Kuhstall wird auf Eigenständigkeit gesetzt. Der Schieberoboter, die automatische Melkanlage für die freilaufenden Milchkühe sowie die Wärmeregulierung funktionieren mit dem eigenen Strom und klimaneutral. Was der Käsermeister bei der Betriebsbesichtung des Käsereiablaufes ausführlich erklärte, konnte zum Schluss der Führung bei einer kleinen Verköstigung probiert werden.

Gertrud Ullrich