Die evangelische und die katholische Kirchgemeinde folgten dem nationalen Aufruf zur Veranstaltung einer langen Nacht der Kirchen. Sie luden am 23. Mai ihre Mitchristen zum Feiern, Singen, Orgelspiel und vielem mehr ein.
Zwischen den vielfältigen Programmpunkten ab 18.00 bis 23.30 Uhr blieb auch Zeit für die gemütliche Gemeinsamkeit. Am längsten gefordert waren die Betreuer der Festwirtschaft in und vor der evangelischen Kirche. Bei der etwas kühlen Witterung war der Andrang unerwartet hoch und die georderten Bratwürste mussten noch kurzfristig aufgestockt werden, damit alle verpflegt werden konnten. Die Festwirtschaft war von Anfang bis Ende offen und gut besucht.
Im ersten Teil der Veranstaltung waren erfreulich viele Familien mit Kindern anzutreffen. Der ad hoc-Kinderchor fiel jedoch mangels genügend Anmeldungen aus. Deshalb wurde für sie kurzfristig eine zusätzliche Führung zum Glockenturm organisiert. Im Gegensatz dazu vermochten die beiden Chöre viel Publikum in die katholische Kirche zu locken. Der Kirchenchor Aadorf-Tänikon trug mit fünf Liedern einen bunten Blumenstrauss vor. Die Leitung hatte ad interim die Dirigentin des Gospelchores, an der Orgel begleitete Sofia Goshadze. Neben drei kirchlichen Gesängen, unter anderen «Meine Zeit steht in Deinen Händen», erfreuten auch das bekannte «Tibie Paiom» aus der Feder des ukrainischen Komponisten Dmitri Bortnianski und „Abend wird es wieder“ mit dem Satz von Jürgen Knuth sowie dem Text von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der sehr viele Lieder, auch Kinderlieder komponierte.
Nach dem grossen Applaus für den Kirchenchor stellte sich der Gospelchor YES unter der Leitung von Megan Baddeley vorne in der Kirche auf. Nach den beiden a cappella vorgetragenen Songs «Give me oil in my lamp“, einem traditionellen amerikanischen Gospellied, und dem Spiritual „This little light of mine“, begleitete die Organistin Sofia Goshadze am E-Piano den weiteren Teil. Das „Hallelujah“ von Leonard Cohen gehört sowieso zu ihrem Repertoire. Die bekannte Melodie wurde dank der ausgewogenen Besetzung der Männer- und Frauenstimmen zu einem Ohrenschmaus. Dann folgte ein Liedgut neuerer Herkunft: „Because He Lives (Amen)“, das vom Chor mit viel Gefühl und Emotionen vorgetragen wurde. Die leiseren wie auch die freudigen, von Herzen kommenden Teile vermochten den ganzen Kirchenraum zu füllen, besonders der hohe Schlussakkord „Hi lives!“ (Er lebt!) setzte einen musikalischen Höhepunkt. Auch hier bedankte sich das Publikum mit einem langanhaltenden Applaus für das kleine Konzert.
Die Führungen auf den katholischen Kirchturm wurden rege benutzt. Die tolle Aussicht auf Aadorf konnte die Mühen vom Treppensteigen erträglicher machen. Einer Teilnehmerin war beim ersten Aufstieg der Rummel etwas zu gross, so dass sie sich der späteren Besichtigung nochmals anschloss. Und bei den abendlichen Lichtverhältnissen schien das Dorf viel ruhiger und friedlicher zu sein.
Musikalisch ging das Programm weiter in der evangelischen Kirche. Dort erklärte die routinierte Organistin Mechthild Riele den Wissbegierigen die Orgel, bevor sie einige Stücke zum Besten gab. Auch ein paar Kinder waren dabei und mussten beim Ausprobieren merken, dass das Spielen gar nicht so einfach ist. Nach dieser Vorführung dislozierten die Zuhörerinnen und Zuhörer wieder in die katholische Kirche, wo Sofia Goshadze ihrerseits Auskunft erteilte und auf „ihrer“ Orgel einige Kostproben spielte. Wie sich zeigte waren auch Stücke für vier Hände möglich.
In der evangelischen Kirche durfte man danach einen ironischen filmischen Beitrag erleben. Wegen der Witterung wurde der Film nicht am Turm, sondern im Kirchenraum an die Wand projiziert. „Der Besuch“ mit dem Berliner Schauspieler Klaus Bräuer in der Hauptrolle als „Peter“ forderte zum Nachdenken auf, manchmal jedoch auch zum Schmunzeln. Das tiefgründige Thema, wer ist in der Kirche alles willkommen, vermochte alle Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. – Danach ging es ohne Pause weiter mit dem besinnlichen Teil. Pfarrer Steffen Emmelius und Pfarrerin Manuela Steinemann luden zum Taizé-Singen ein. Die verschiedenen eingängigen Gesänge wurden wiederholt, bis alle Anwesenden mitsingen konnten. Die besinnlichen Texte dazwischen konnten von allen Teilnehmern gelesen werden, wurden aber abwechselnd auch von den Pfarrpersonen vorgetragen. Auch eine Zeit der Stille bereicherte die Andacht. (Solche kleine Auszeiten in einer der beiden Kirchen würde sich die Schreibende ab und zu gerne wünschen.) Beim folgenden Abendsegen, als alle Personen mit einem Kerzenglas im Foyer der Kirche einen grossen Kreis bildeten, sprachen Pfarrerin Caren Algner und Diakon Mathias Dietz passende Gebete und Psalmen, forderten aber auch zu Inputs auf, wie einem der ganze Abend gefallen habe. Es wurden nur positive Gedanken ausgesprochen. Mit dem Gebet „Unser Vater“ beendete Algner das kirchliche Programm und wünschte allen eine gute Heimkehr.
Abschliessend kann gesagt werden, dass die Première sehr gut gelungen ist. Der grosse Publikumsaufmarsch hatte die Erwartungen beider Kirchgemeinden übertroffen. Das gemeinsame gemütliche Zusammensein hilft in jedem Fall zu einem guten „Betriebs“-klima bei. Das folgende Zitat von Henry Ford ist vielleicht auch in den Kirchen umzusetzen: “Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.”
Gertrud Ullrich

Lange Nacht der Kirchen 2025

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Die lange Nacht der Kirchen

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