Alexander-Club

… denn sieh, das Gute liegt so nah! Appenzell hiess nämlich das Ausflugziel des Alexanderclubs in diesem Sommer.

Die aussergewöhnliche Aussicht beim Freudenberg belehrte auch den letzten Zweifler mit der Meinung, die innerrhodische Hauptstadt kenne man ja zur Genüge. Bei strahlendem Wetter besammelten sich die Reiselustigen beim Treffpunkt hinter der Migros. Für einige Frauen bedeutete der Rollstuhlbus mit hydraulischem Rollstuhllift der Thurtal Reisen GmbH die einzige Möglichkeit, an der beliebten Jahresfahrt teilzunehmen.

Gut 30 Frauen und Männer machten von der Einladung Gebrauch, und das muntere Schärlein genoss die schöne Reise durch die Ostschweizer Kantone sehr. Der Chauffeur Marcel Stillhard musste sich auch nicht sputen mit dem Fahren, denn das Reiseziel war ja bekanntlich nicht so fern. Er kannte viele weniger bekannte Überlandstrassen, damit die Reisenden die morgigen Aussichten auf Dörfer und die Natur voll geniessen konnten. Lommis, Mettlen und Bischofszell waren bekannt, aber Stehrenberg, Schweizersholz, St. Pelagiberg und Waldkirch liegen sonst nicht auf der Route nach St. Gallen. Die Schreibende freute sich auch sehr, dass man so viele verschiedene Tiere aus Haus und Stall sehen konnte. Wir hier auf dem Land benötigen wahrlich keine Naturkundebücher, um unsere tierischen Mitbewohner zu kennen. Im frischen Tau der Wiesen hatte sich sogar eine Katze auf die Pirsch getraut und Fischreiher warteten geduldig und einbeinig auf ihr Frühstück, einmal war eine ganze Schar Raben auf einer Waldlichtung zu sehen, später wurde beim Herannahem des Busses ein grosser Verband an Milanen aufgescheucht, was wir vorher wegen des braunen Gefieders für Hühner hielten. Von den Nutztieren konnte man da überall Kühe, Pferde, Schafe und Geflügel auf Weiden und in Gehegen beobachten, sogar niedliche Ferkel suhlten sich in ihrem Pferch bei einem Bauernhof.

Aber all dies übertrumpfte der gern gesehene Säntis mit den Churfirsten, je weiter wir Richtung Appenzellerland fuhren, auch Kronberg, Schäfler, Hoher Kasten und viele Bergspitzen mehr. Wie Scherenschnitte seien die Silhouetten über den grünen Wiesen und Wäldern anzusehen, meinte Helen, da ein leiser Dunst die klare Sicht verhinderte.

Nach der Fahrt durch St. Gallen meldeten sich bei einigen bereits der Durst und auch der Hunger. Über Teufen und Schlatt erreichten wir jedoch bald das südlich über Appenzell gelegene Panorama-Hotel Freudenberg. Die Aussicht vom Restaurant Freudenberg und der Aufenthalt in Appenzell genossen alle Ausflügler in vollen Zügen Auf der schattigen Aussichtsterrasse des Hotels Freudenberg wurde zuerst zur Überraschung ein willkommener gesponserter Aperitif ausgeschenkt. Das folgende Dreigangmenü war stilvoll angerichtet und bei angenehmen Temperaturen und Gesprächen liess man sich kulinarisch verwöhnen. Beim Reiseleiter des Alexanderclubs ist man solches ja bereits gewöhnt, aber immer wieder überrascht er seine Schäfchen mit der guten Auswahl an Zielen und Verköstigung.

Ziemlich pünktlich zog die Reiseschar dann wieder weiter, das Angebot des Fussmarsches wurde angesichts der Sommerhitze nicht genutzt. Im Städtchen durfte jeder nach seinem Gusto die freie Zeit geniessen. Überall traf man in den Gassen die Schaulustigen, aber auch Kauflustige. Die Schattenplätze in den Gaststätten wurden bald für einen Sommerdrink oder ein feines Dessert bevölkert, bevor man sich auf dem Marktplatz zum Einsteigen traf. Auf der Rückfahrt konnte man die sehr abwechslungsreiche Landschaft und die üppigen Balkonblumen vor den Fenstern bewundern. Auch das Schwatzen und Lachen kam nicht zu kurz.

Vor der Ankunft dankte die Präsidentin Edith Stadelmann dem Reiseleiter-Ehepaar Toni und Rosmarie Jud für die tolle Organisation sowie dem Chauffeur Marcel Stillhard für eine sehr kurzweilige Route über Land.

Mit schönen Erinnerungen vollbepackt gelangten die Tagestouristen gut in Aadorf an.

Eure Gertrud Ullrich